
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – diesem Grundsatz folgt die Versicherungsbranche. Stephan Walliser, Leiter Human Resources Konzernbereich Schweiz bei Baloise, erläutert, wie dies im Unternehmen sichergestellt wird und spricht über die Herausforderungen, denen sich Arbeitgeber heute stellen müssen.
Baloise überprüfte in der Schweiz auch schon vor der Revision des Gleichstellungsgesetzes im Jahr 2018 auf freiwilliger Basis kontinuierlich ihre Lohnpolitik auf faire und gleichwertige Bezahlung. Auch die gruppenweite Überprüfung mit der EQUAL-SALARY-Methodologie ergab: Bei Baloise gibt es keine relevanten geschlechtsspezifischen Gehaltsunterschiede. Die Ergebnisse wurden sowohl von einer externen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (EY) als auch von der internen Mitarbeiterkommission geprüft und bestätigt und in der Folge im Intranet veröffentlicht.

Setzt sich für die Arbeitgeberattraktivität bei Baloise ein: Stephan Walliser, Leiter Human Resources Konzernbereich Schweiz, Baloise Versicherung AG.
Da sehe ich hauptsächlich folgende zwei Massnahmen: Wir haben den Grundsatz, fair zu bezahlen, und zwar entsprechend der Ausbildung, der Erfahrung und der Funktion. Ferner werden die HR Business Partner bei der jährlichen Lohnrunde angewiesen, gemeinsam mit der linienverantwortlichen Person explizit auf allfällige Abweichungen von einem Vergleichsbenchmark zu achten und dagegen anzuhalten. Zudem nehme ich heutzutage insbesondere Frauen viel bewusster und bestimmter bei der Lohnverhandlung wahr. Damit ist eine Lohndiskrepanz schon grundsätzlich kaum mehr möglich.
Baloise setzt sich insbesondere in der Nordwestschweiz seit Jahren für eine familienfreundliche Wirtschaftsregion ein und bietet in diesem Kontext auch sehr viele attraktive Rahmenbedingungen. Als Beispiele würde ich hier explizit die extrem flexiblen Teilzeitmodelle, hybriden Arbeitsmodelle, die Vertrauensarbeitszeit, firmeneigene Kinderkrippe, attraktive Mutterschaftsregelung, Adoptionsurlaub und Förderung einer Eltern-Community nennen.
«Für mich persönlich bedeutet Vereinbarkeit dass ich mein Arbeitspensum in Form von Teilzeitmodellen so wählen kann, wie ich es in der entsprechenden Lebensphase – und Situation benötige.»
Für mich persönlich bedeutet «Vereinbarkeit» dass ich mein Arbeitspensum in Form von Teilzeitmodellen so wählen kann, wie ich es in der entsprechenden Lebensphase – und Situation benötige. Das bedeutet zum Beispiel in Krisenzeiten wie während der Covidpandemie, dass der Arbeitgeber den Eltern möglichst grossen Freiraum gibt, damit sie sich erst um das Wohl der Kinder kümmern können, ohne sich Sorgen um den Beruf machen zu müssen. Wichtig dabei ist mir, dass es immer ein «Geben und Nehmen» sein muss. Wenn diese Balance stimmt, dann ist auch die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben über viele Modelle möglich.
Die Versicherungswirtschaft setzt sich für Themen wie Lohngleichheit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein und bietet attraktive Arbeitsmodelle an. Eine Umfrage bei unseren Mitgliedern hat gezeigt, dass die unerklärbare Lohndifferenz in der Versicherungswirtschaft im tiefen einstelligen Prozentbereich und unter der vom Bund gewährten Toleranzschwelle von 5 Prozent liegt. Dem Grundsatz «gleicher Lohn für gleiche Arbeit» wird Rechnung getragen.
Es ist immer ein gewisser «Balanceakt». Wenn wir der Population der Eltern möglichst grosse Flexibilität und Freiräume bieten wollen, dann müssen wir im Gegenzug auch für die übrigen Mitarbeitenden entsprechend attraktive Angebote machen, damit auch sie sich fair behandelt und nicht benachteiligt fühlen. Zudem spüren wir den Wettbewerb um die besten Talente und Arbeitskräfte im Markt. Baloise ist ein sehr attraktiver Arbeitgeber und wir arbeiten kontinuierlich daran, diese Attraktivität hochzuhalten.
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Fokusthema der aktuellen BAK-Studie zur volkswirtschaftlichen Bedeutung des Finanzsektors sind die Beschäftigten. Michele Salvi und Barbara Zimmermann-Gerster diskutieren im Interview die Ergebnisse.

Die Schweizer Privatassekuranz beschäftigt gemäss Personalstatistik 2022 des SVV 48'215 Personen – 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Branche beweist sich damit als attraktive Arbeitgeberin.
