Rechtsschutzversicherer auch 2021 mit hoher gesellschaftlicher Bedeutung
Auch im zweiten Pandemiejahr 2021 waren die Schweizer Rechtsschutzversicherungen wieder voll ausgelastet. In einer unsicheren und schwierigen Zeit wurde der Schweizer Bevölkerung der Zugang zu Rechtsdienstleistungen stets gewährleistet. Die Arbeit der Juristinnen und Juristen ist durch die Pandemie aber auch noch interessanter geworden. Gleichzeitig positionieren sich die Rechtsschutzversicherungen als attraktive Arbeitgebende mit vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten.
Die Coronapandemie hat auch im Jahr 2021 das Leben in der Schweiz überschattet. Die «neue Normalität» bedeutete, dass viele Veranstaltungen nach wie vor nicht stattfinden konnten und ganze Gastronomiezweige nur unter Einschränkungen betrieben werden konnten. In vielen Bereichen galt weiterhin die Maskenpflicht und zahlreiche Menschen mit Bürotätigkeit arbeiteten erneut teilweise oder vorwiegend aus dem Homeoffice.
Rund 500'000 juristische Hilfestellungen
Die Schweizer Rechtsschutzversicherungen hatten in diesem schwierigen Umfeld nach wie vor eine wichtige Rolle, wie die Statistik zeigt: Die Anzahl der Schadenfälle stagnierte auf dem hohen Niveau von 2020. Insgesamt gab es 2021 mehr als 300'000 Rechtsfälle. Darin sind die telefonischen Rechtsauskünfte einiger grosser Gesellschaften nicht enthalten, weil diese nicht als Schäden ausgewiesen werden. Doch auch in diesen Fällen wurde den Kundinnen und Kunden geschätzte Hilfe geboten.
KMU: Höhere Zahlen für 2022 zu erwarten
Durch die wieder zunehmende Mobilität zeigt sich im Bereich des Verkehrsrechtsschutzes mit einem Plus von 3.2 Prozent die grösste Zunahme an Schadenfällen. Die Fallzahlen im Privatrechtsschutz blieben auf dem hohen Niveau des Vorjahres und beim Betriebsrechtsschutz gingen die Fälle sogar um 10.6 Prozent zurück. Hierbei handelt es sich jedoch um einen nachgelagerten Effekt: viele KMU waren mit den Herausforderungen der Pandemie beschäftigt und werden sich möglicherweise erst 2022 mit schwelenden rechtlichen Konflikten beschäftigen können, so die Erwartung der Rechtsschutzversicherer.
Empathie als Schlüsselkompetenz
Insgesamt zeigte sich, dass die Menschen im zweiten Pandemiejahr dünnhäutiger, gereizter und streitbereiter wurden. Das spürten sowohl die Rechtsschutzversicherungen als auch die Ombudsstelle der Privatversicherer in ihren Beratungsgesprächen. Umso wichtiger wurde es, empathisch auf die Anliegen der Versicherten einzugehen und sie umfassend zu beraten. Die telefonische Beratung ging – wie schon 2020 – oft über eine reine Rechtsberatung hinaus und der «Seelsorge»-Aspekt spielte in Zeiten von Stress und Isolation erneut eine wichtige Rolle.
Menschen helfen, zu ihrem Recht zu kommen
Die Arbeit der Juristinnen und Juristen sowie der Anwältinnen und Anwälte bei den Schweizer Rechtsschutzversicherungen ist durch die Pandemie anspruchsvoller, aber auch noch interessanter geworden. Mit ihrer Arbeit können die Beschäftigten von Rechtsschutzversicherungen Menschen rechtliche Unterstützung bieten, die sich ohne die Versicherung möglicherweise keinen Zugang zum Rechtssystem leisten können. Die Mitarbeitenden helfen täglich Menschen, zu ihrem Recht zu kommen.
Vereinbarkeit, Fortbildung, Weiterentwicklung
Die Bandbreite der unterschiedlichen Anfragen ist sehr gross, weshalb sich die Rechtsschutzversicherungen über die letzten Jahre hinweg organisatorisch und technisch entsprechend den immer schneller wachsenden Anforderungen gegenüber aufgestellt und ihre Mitarbeitenden laufend weitergebildet haben. Nebst der juristischen Grundausbildung sowie der gesammelten Berufserfahrung gehören Anwaltspatente, Mediations- und CAS-Ausbildungen, um nur einige wenige zu nennen, zum üblichen «Rucksack» vieler Juristinnen und Juristen bei Rechtsschutzversicherungen.
Weitere fachliche und sprachliche Aus- und Weiterbildungen werden von den Mitarbeitenden laufend besucht und finanziell sowie zeitlich von den Rechtsschutzversicherungen unterstützt. Als attraktive Arbeitgeberin bietet die Rechtsschutzbranche daneben modernste Anstellungsbedingungen, wozu auch Homeoffice-, Teilzeit-, Job- und Top-Sharing-Modelle zählen. Aufgrund der Grösse der Fachteams und der vorhandenen Diversität kann auf ein grosses Knowhow zugunsten der Kundinnen und Kunden zurückgegriffen werden.