
Die Privatversicherer sind eine wichtige und treibende Kraft der Schweizer Volkswirtschaft. Sie haben gute Wachstumschancen, sofern ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht unnötig durch Regulierungen eingeschränkt wird. 2017 hat die Schweizer Versicherungswirtschaft in einem anspruchsvollen Umfeld ihre Leistungsfähigkeit erneut bewiesen.

Markus Hongler, Vizepräsident SVV; Rolf Dörig, Präsident SVV; Severin Moser, Vorstandsmitglied SVV; Thomas Helbling, Direktor SVV
Bereits im Jahr 2016 machte die Versicherungsbranche mit einer Wertschöpfung von 29,5 Milliarden Franken bzw. einem Anteil von 4,6 Prozent an der Gesamtwirtschaft fast 50 Prozent des Finanzsektors aus. Damit zog sie mit den Banken gleich. Über die letzten 20 Jahre gesehen, gehört der Versicherungssektor zu den Branchen in der Schweiz, die am stärksten gewachsen sind. Auch 2017 hat die Versicherungsbranche ihre Leistungsfähigkeit in einem anspruchsvollen Umfeld bewiesen. «Damit das so bleibt, brauchen wir gute Rahmenbedingungen. Wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass Politik und Aufsicht die Wettbewerbsfähigkeit der Versicherer nicht unnötig behindern», sagt SVV-Präsident Rolf Dörig.
Für 2017 rechnet der SVV in der Schadenversicherung mit einem Prämienwachstum von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit setzen die Privatversicherer ihren steten Wachstumskurs im Schadenbereich fort:
Gemäss Hochrechnungen des SVV sind die Prämieneinnahmen im Lebensversicherungsgeschäft 2017 um 3,8 Prozent zurückgegangen, wobei der Rückgang weniger stark ausfällt als im Vorjahr (2016: minus 6,0 Prozent):
Zu den zentralen Themen, die die Versicherer beschäftigen, zählt die digitale Revolution. Sie verändert das Kundenverhalten und damit das Versicherungsgeschäft nachhaltig. Das bedeutet für die Versicherer neue Chancen und Risiken. InsurTech-Firmen setzen auf technologische Trends, die für die Versicherungswirtschaft wichtig sind, unter anderem die künstliche Intelligenz. Die Privatversicherer schliessen sich zunehmend über Kooperationen und Beteiligungen mit Start-ups zusammen und entwickeln selber InsurTech-Lösungen. Dafür brauchen sie Rahmenbedingungen, die dem technologischen Wandel Rechnung tragen. So könnten die Versicherer ihre Investitionen in neue Technologien und Start-ups erhöhen, wenn sie diese mit weniger Kapital unterlegen müssten.
Mit dem technologischen Fortschritt erhöhen sich auch die Gefahren wie die Cyber-Risiken. Die Versicherer erfassen und bewerten laufend mögliche Cyber-Risiken, um ihren Kunden entsprechenden Schutz anzubieten. Wegen des enormen Schadenpotenzials von Cyber-Vorfällen stehen die Versicherer untereinander auch auf internationaler Stufe im Austausch – mit anderen Branchen sowie mit den Behörden. Zur Diskussion stehen mögliche gemeinsame Schadenstatistiken und eine zentrale Meldestelle für Cyber-Vorfälle.
Der SVV hat seinen Auftritt auf die digitale Kommunikation ausgerichtet und seine Website vollständig neu aufgebaut. Die Standpunkte der Branche zu den politischen Geschäften sind klarer strukturiert und gewichtet. Darüber hinaus vermittelt die neue Website mehr Wissen über die Auseinandersetzung der Versicherer mit übergeordneten Trends und Entwicklungen wie Digitalisierung, die alternde Gesellschaft oder Umweltfragen.