Mit Innovation gegen den Klimawandel
Nachhaltigkeit verankern und Innovation ermöglichen ist ein strategisches Ziel des SVV. Das Engagement in der Klimastiftung Schweiz ist ein Beispiel, wie Versicherer Klimaschutzprojekte in der Realwirtschaft ermöglichen.
«Von der Wirtschaft für die Wirtschaft und das Klima», sagt Vincent Eckert, Geschäftsführer der Klimastiftung Schweiz. Nach diesem Motto unterstützt die Stiftung seit 2009 kleine und mittlere Unternehmen in der Schweiz und in Liechtenstein, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Mit ihrem Engagement ermöglichen die Partnerfirmen der Klimastiftung, dass KMU klimafreundliche Produkte entwickeln können. Entstanden ist die Stiftung aus einer freiwilligen Initiative aus der Privatwirtschaft. Von Beginn an war auch die Versicherungswirtschaft engagiert. Seit diesem Jahr legt die Klimastiftung den Fokus ihrer Fördertätigkeit auf Innovationsprojekte von Schweizer und Liechtensteiner KMU. «Wichtig bei der Beurteilung ist, dass ein konkreter und messbarer Beitrag zum Klimaschutz aufgezeigt wird», sagt Eckert zu den Kriterien für unterstützte Projekte. «Unser Ziel ist es, einen möglichst grossen Beitrag zur Unterstützung der Klimaziele zu leisten und zugleich die Schweizer Wirtschaft zu stärken.»
Es braucht neue Ideen
Aktuell 28 Partnerfirmen – Versicherer, Banken und weitere Dienstleister – finanzieren die Stiftung mit der ihnen zustehenden Rückverteilung der CO2-Abgabe. «Seit 2008 verlangt das CO2-Gesetz eine Abgabe auf Brennstoffe», erklärt Eckert. Ein Teil der Abgabe fliesst an die Unternehmen zurück. Der Betrag ist abhängig von der Lohnsumme. Firmen, die wenig Heizöl und Gas verbrauchen, erhalten mehr zurück, als sie einbezahlen. Diese Differenz spenden die Partnerfirmen an die Klimastiftung Schweiz und ermöglichen auf diese Weise innovative Projekte in der Bau und Wertstoffindustrie, in der Landwirtschaft oder im Mobilitätssektor.
Seit vergangenem Jahr gehört die Baloise zu den Partnerfirmen. «Da die Baloise generell stark auf Innovation setzt, war es uns wichtig, Innovationen im Bereich Klimaschutz zu fördern», sagt Kim Maike Berrendorf, Managerin Sustainability & Communication Baloise. «Mit der Klimastiftung Schweiz haben wir eine vertrauenswürdige Partnerin gefunden, die genau dies bietet.» Im Grundsatz verfolgt die Baloise das Ziel, CO2-Emissionen möglichst zu vermeiden, zu reduzieren oder zu kompensieren. Doch das genügt nicht. «Es braucht neue Ideen und innovative Technologien, um diese Herausforderung anzugehen», sagt Berrendorf. Für den Versicherer passt das Engagement in der Klimastiftung deswegen auch ideal in die Nachhaltigkeitsstrategie. Im Fokus der Nachhaltigkeitsstrategie der Baloise stehen die drei Bereiche Underwriting und Produktmanagement, Asset Management und Innovationen. «Sprich, welche Gelder wir aus welchen Geschäften annehmen, welche Produkte und Dienstleistungen wir anbieten und was wir damit bewirken, wie wir die uns anvertrauten Gelder anlegen und welche Innovationen wir fördern», sagt Berrendorf.
Gemeinsames Wissen nutzen
Nachhaltigkeit ist für Versicherer mit ihrem langfristigen Handlungshorizont ein Thema, das sie in vielen Bereichen aktiv mitgestalten. Die Bedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen, ohne dabei die Möglichkeiten künftiger Generationen zu beeinträchtigen, ist damit ein Kernanliegen der Versicherer. Nachhaltigkeit verankern und Innovation ermöglichen ist denn auch eines der strategischen Ziele des SVV. Wie stark sich das Thema bereits durchgesetzt hat, zeigt sich daran, dass 2020 bei über 83 Prozent der von der Branche selbstverwalteten Anlagen Nachhaltigkeitskriterien integriert sind.
Auch Swiss Life verfolgt den «Responsible Investment»-Ansatz. «Dieser deckt rund 90 Prozent des gesamten verwalteten Vermögens ab. Unsere Analysen zeigen, dass wir uns hinsichtlich der CO2-Intensität unseres Wertschriftenportfolios im Vergleich zu den relevanten Benchmarks in einer starken Position befinden», sagt Florian Zingg, Head Group Sustainability bei Swiss Life. «In unserer Nachhaltigkeitsstrategie priorisieren wir diejenigen Bereiche, auf die wir direkt Einfluss nehmen können; in denen wir es selbst in der Hand haben, Veränderungen herbeizuführen.» Ein solches Thema sind die direkt gehaltenen Immobilien. Für diese verfolgt der Versicherer klare Ziele mit einem Absenkungspfad der CO2-Emissionen, konkret eine Reduktion der durchschnittlichen CO2-Emissionen um 20 Prozent bis 2030. Und auch das Engagement in der Klimastiftung Schweiz ist etablierter Bestandteil der Klimastrategie. Swiss Life kann damit KMUs unterstützen, innovative Klimaprojekte umsetzen und so einen Beitrag zur Erreichung der internationalen Klimaziele leisten. Als Gründungsmitglied ist der Versicherer seit dem Start dabei. «Neben der Auswahl der Förderanträge kann Swiss Life dadurch auch Knowhow zum Klimaschutz und zu neuen Technologien aufbauen», sagt Zingg. Zudem profitiert Swiss Life von einem wertvollen Dialog mit den verschiedenen Partnerfirmen der Klimastiftung Schweiz. Ein Mehrwert, den auch Berrendorf hervorhebt. Sie sitzt selbst im Beirat.
Dank dieser Vertretung kann der Versicherer direkt auf die Förderentscheidungen der Stiftung einwirken und erhält zudem Einblick in die Innovationswelt in Bezug auf Klimaschutz. «Das steigert unser Wissen innerhalb der Baloise enorm. Zusätzlich können wir auch unseren KMU-Kunden die Klimastiftung empfehlen, sollten sie an Produkten oder Dienstleistungen arbeiten, die dem Klima dienen», sagt sie. Die Bedeutung des Gremiums betont auch Vincent Eckert: «Der Beirat leistet mit der Beurteilung der Projekte eine grosse Arbeit, die für die Klimastiftung existenziell ist.» Das Knowhow der Partnerfirmen kommt bei der Auswahl der besten Projekte zum Tragen. «Die Vielfalt in diesem Gremium hat sich bisher sehr positiv ausgewirkt», sagt er. Geht es nach Eckert, dürfte das Gremium noch anwachsen. Insbesondere neue Unternehmen aus der französischen Schweiz sind sehr willkommen. Denn auch aus dieser Region gingen viele Förderanträge ein. Heute ist die Stiftung so bekannt, dass sich bedeutend mehr KMU mit ihren Innovationsprojekten bewerben, als unterstützt werden können. Bei allen Projekten, welche die Stiftung unterstützt, bleibt zentral: «Sie sollen eine wesentliche Rolle für die Klimatransformation spielen», sagt Eckert.