
Fällt ein Clouddienst über längere Zeit aus oder trifft ein grossflächiger Ransomware- oder Malware-Angriff Schweizer Unternehmen, könnte sich der volkswirtschaftliche Gesamtschaden auf etwa 2,5 Milliarden Franken belaufen. Von dieser Summe ist heute rund ein Viertel versichert. Insbesondere grosse Unternehmen sind gut abgesichert.
Der Schweizerische Versicherungsverband SVV hat in Zusammenarbeit mit Moody’s (ehemals RMS), einem der führenden Anbieter von Risikomodellen und -analysen, eine Analyse der versicherten Cyberrisiken in der Schweiz erarbeitet. Diese zeigt, wie hoch die Schäden bei einem grossflächigen Cyberangriff (Mass Malware oder Ransomware) oder einer grossen Störung bei einem Clouddienst ausfallen würden. Ein solches Extrem-Ereignis würde mit einem volkswirtschaftlichen Gesamtschaden von etwa 2,5 Milliarden Franken einhergehen, wovon etwa 25 Prozent, also rund 625 Millionen, versichert wären. Während der ökonomische Schaden seit der letzten Modellierung unverändert ist, hat sich der versicherte Schaden im Vergleich zur ursprünglichen Modellierung aus dem Jahr 2023 erhöht. Dies ist auf die höhere Versicherungsdurchdringung, die verbesserte Modellierung und auf bessere Datengrundlagen mit detaillierteren Informationen zurückzuführen.
Neben der Modellierung der versicherten Summe bei einem Extremereignis hat der SVV eine Erhebung durchgeführt, die zeigt, welcher Anteil an Unternehmen über eine Cyberversicherung verfügt. Die Versicherungsdurchdringung entscheidet sich dabei massgeblich je nach Unternehmensgrösse. Gerade bei KMU bleibt die Versicherungslücke gross.
| Unternehmensgrösse | Versicherungsdurchdringung |
|---|---|
| KMU mit Jahresumsatz bis 2 Mio. Franken | 5–10 % |
| KMU mit Jahresumsatz zwischen 2 und 50 Mio. Franken | 30–40 % |
| Grosse Unternehmen mit Jahresumsatz zwischen 50 Mio. und 1 Mrd. Franken | 50–60 % |
| Grosse Unternehmen mit Jahresumsatz über 1 Mrd. Franken | Ca. 80 % |
Da sich derzeit vor allem umsatzstarke Firmen versichern, liegt der versicherte Schaden bei einem Extrem-Ereignis über der generellen Versicherungsdurchdringung bei Unternehmen. Misst man nämlich die Anzahl der Schweizer Unternehmen, die über eine Cyberversicherung verfügen, beträgt der Anteil lediglich 10,8 Prozent. Kleinstunternehmen, die in der Schweiz zahlenmässig die mit Abstand grösste Unternehmensgruppe darstellen, verfügen leider nur selten über eine Cyberversicherung. Dabei würden gerade diese Unternehmen von der präventiven Wirkung einer Cyberversicherung profitieren. Denn: Cyberversicherungen sind nicht nur da, um die finanziellen Aufwände bei einem Cyberangriff zu entschädigen, sie unterstützen auch bei der Prävention und stehen den Unternehmen beratend bei, wenn sie von einem Cybervorfall betroffen sind.
Gabor Jaimes, Fachexperte Cyber beim SVV, weist darauf hin, dass Cyberrisiken sehr dynamisch sind und eine Modellierung immer auch mit Unsicherheiten behaftet ist. «Solche Risikoberechnungen sind dennoch von grossem Wert, um das Risiko einzuordnen und Risikotransferlösungen zu ermöglichen», so Jaimes. Damit es gar nicht erst zu einem Grossschaden kommt, der die Modellberechnungen auf die Probe stellt, ist Prävention zentral. «Präventive Massnahmen müssen stets aktuell gehalten werden, um deren Wirkung langfristig zu erhalten», sagt Gabor Jaimes.
Nur 42% der Schweizer KMU fühlen sich im Falle eines Cyberangriffs ausreichend geschützt. Vor diesem Hintergrund erscheint der vollständig überarbeitete Cybersecurity-Check.

Die jährliche Cyberversicherungserhebung des Schweizerischen Versicherungsverbandes SVV zeigt, dass das Prämienvolumen in diesem Segment weiter gewachsen ist.

Eine Cyberversicherung bietet finanzielle Absicherung und unterstützt bei der Vorbeugung, aber auch während und nach einem allfälligen Angriff.
