The Art Loss Register: versichert, gestohlen, wiedergefunden
The Art Loss Register (ALR) ist die weltweit grösste private Datenbank für gestohlene und verlorene Kunst und Wertgegenstände. Das ALR unterstützt die Versicherungen bei der Wiederauffindung von registrierten Kunstobjekten.
Ein Feiertag anfangs der 90er-Jahre: Diebe verschaffen sich Zutritt zu einem Schweizer Museum und lösen eine Bronze-Skulptur aus ihrer Sockelbefestigung. Die Museumsmitarbeitenden bemerken den Verlust am nächsten Morgen und alarmieren umgehend die Polizei. Trotz intensiver Suche nach den Tätern und grosser medialer Aufmerksamkeit: Für fast dreissig Jahre blieb die Skulptur verschwunden.
Wenn ein Kunstwerk gestohlen wird oder verloren geht, bleibt der Versicherer häufig auf dem Schaden sitzen. Mit einer Registrierung beim Art Loss Register (ALR) und der nötigen Geduld sind aber auch Jahrzehnte nach dem Schadensereignis noch Wiederauffindungen zugunsten des Versicherers möglich. Das ALR wurde 1990 in Kooperation mit Versicherungsbranche und Kunsthandel gegründet. Mit über 500'000 registrierten Objekten ist es die weltweit grösste Datenbank für gestohlene oder verlorene Kunst- und Wertgegenstände. Das ALR schützt den Kunstmarkt vor dem Handel mit gestohlenen Objekten und unterstützt die Versicherungsbranche bei der Wiederauffindung von Kunstobjekten. Zudem leistet das ALR Präventionsarbeit, um Versicherungsbetrug und Diebstahl zu verhindern.
Damit ein vermisstes Objekt wiedergefunden werden kann, ist es für Versicherer wichtig, schon bei Abschluss des Versicherungsvertrags alle relevanten Informationen wie Angaben zum Künstler, Titel, Kaufbelege und Fotos zu sammeln. Wenn das versicherte Objekt dann gestohlen wird oder verloren geht, sollte es schnellstmöglich beim Art Loss Register registriert werden. Das ALR nimmt das Objekt dann in seine Suche auf und durchforstet den Kunstmarkt und die Kataloge von über 100 Auktionshäusern nach dem vermissten Objekt.
Beim ALR registriert werden können alle eindeutig identifizierbaren Kunstobjekte – die Registrierung vornehmen können Versicherer, Diebstahlopfer oder Polizeibehörden.
Alle Mitglieder des Schweizerischen Versicherungsverbandes können die Dienstleitungen des ALR kostenlos in Anspruch nehmen und gestohlene und verlorene Objekte auf der ALR-Datenbank registrieren. Das ALR überprüft jährlich etwa 400'000 Kunstgegenstände auf der Suche nach den vermissten Objekten. Neben 120 Auktionshäusern arbeiten 16 der grössten Kunstmessen und eine Vielzahl von Händlern, Sammlern und Museen mit dem ALR, um ihre Objekte prüfen zu lassen. Seit der Gründung vor bald 30 Jahren hat das ALR bereits über 2'000 gestohlene und verlorene Kunstwerke lokalisiert.