Stei­ge­rung des Cy­ber­prä­mi­en­vo­lu­mens um 18,5 Pro­zent

SVV-Reports

Die vom Schweizerischen Versicherungsverband SVV erhobenen Zahlen zeigen einen Anstieg des Prämienvolumens von Cyberversicherungen im Jahr 2023 sowie eine leicht erhöhte Marktdurchdringung bei den Firmenkunden. Die Versicherungslücke bleibt aber weiterhin gross.  

Der Schweizerische Versicherungsverband SVV hat bereits zum zweiten Mal das Prämienvolumen von Cyberversicherungen für den Schweizer Markt erhoben. Die im Jahr 2023 bei 16 Versicherungsgesellschaften ermittelten Zahlen zeigen eine Zunahme des Cyberprämienvolumens von 119 Millionen auf 141 Millionen Franken, was einem Anstieg von 18,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Davon fallen rund 86 Prozent auf Bruttoprämien im Firmenkundengeschäft und rund 14 Prozent auf Privatkunden.  

 

Aktuell sind somit 8,7 Prozent der Firmen in der Schweiz gegen Cyberrisiken versichert. Dies entspricht einem leichten Anstieg um einen Prozentpunkt im Vergleich zum Vorjahr.  

Aktuell sind 8,7 Prozent der Firmen in der Schweiz gegen Cyberrisiken versichert.

Verbesserte Präventions- und Interventionsmassnahmen

Die Preise der Cyberversicherungen sind weniger stark angestiegen als in den Vorjahren. Dies zeigen die im geringeren Mass gewachsenen Prämienvolumen bei einer gestiegenen Anzahl Policen. «Im letzten Jahr haben sich die Preise von Cyberdeckungen gegenüber den Vorjahren stabilisiert. Die Nachfrage für Cyberdeckungen ist jedoch weiterhin hoch, sodass der Anstieg der Anzahl Policen im zweistelligen Prozentbereich bleibt», erklärt Gabor Jaimes, Experte für Cyberversicherungen beim SVV. Das sei ein positives Zeichen, denn es bedeute, dass sich die Kosten aus Schäden stabilisieren würden. Ein Grund dafür sei vermutlich den verstärkten Präventions- und Interventionsmassnahmen zuzuschreiben, führt er fort.   

Grosse Versicherungslücke bei Unternehmen

Trotz dieser Entwicklung bleibt die Versicherungslücke – der «insurance gap» – gross. Mit dem Risikomodell, welches der SVV 2023 zusammen mit dem Risikobewerter Moody’s RMS erstmals für die Schweiz entwickelte, wird das Ausmass und die Wahrscheinlichkeit von Cyberereignisschäden berechnet. Pro Jahr besteht zum Beispiel eine einprozentige Chance für ein Cyberereignis, das mit einem volkswirtschaftlichen Gesamtschaden von über 2,5 Milliarden Franken einhergehen könnte.  Tatsächlich versichert wären nach dieser Schätzung gemäss der heutigen Marktdurchdringung aber nur Schäden von ungefähr 178 Millionen Franken. Das Risikomodell weist damit auf eine Lücke zwischen dem ökonomischen und dem versicherten Schaden hin, die in der Schweiz auf über 90 Prozent geschätzt wird.  

 

Aus Sicht der Privatassekuranz ist das Potenzial für Cyberversicherungen gross. Die Versicherer übernehmen eine wichtige Rolle, um die Schweizer Wirtschaft gegen Cyberkriminalität widerstandfähiger zu machen. Zudem sind die zu versichernden Unternehmen gefordert, spezifische Präventionsmassnahmen zu ergreifen, um die Versicherbarkeit weiter zu erhöhen. 

Vertiefte Einblicke in die Cyber-Versicherung erhalten Sie am «Cyber Insurance Summit Switzerland» am 11. Dezember in Zürich. 

Medienkontakt
Schweizerischer Versicherungsverband SVV
Thilo Kleine, Mediensprecher
Telefon: +41 44 208 28 14
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