
Open Pension ist ein Teil von Open Finance und soll künftig den sicheren, standardisierten und interoperablen digitalen Zugang zu Vorsorgedaten aus der ersten, zweiten und dritten Säule ermöglichen. Im Fokus stehen stehen Interoperabilität, Datenschutz und ein klarer Mehrwert für die Versicherten.
Das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) will mit Open Finance die Nutzung persönlicher Finanzdaten erleichtern. So sollen neue Dienstleistungen gefördert, die Innovationskraft gestärkt und die Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Finanzplatzes erhöht werden. Das EFD sieht die Einführung gemeinsamer Standards vor, die national breit abgestützt und – wo sinnvoll – international kompatibel sind. Schnittstellen sollen für Kundinnen und Kunden sowie vertrauenswürdige Drittanbieter leicht zugänglich, sicher und datenschutzkonform gestaltet werden.
Open Pension ist ein Teil von Open Finance und soll künftig den sicheren, standardisierten und interoperablen digitalen Zugang zu Vorsorgedaten aus der ersten, zweiten und dritten Säule ermöglichen. Versicherte sollen ihre Daten elektronisch abrufen, weiterverarbeiten und – mit Zustimmung – vertrauenswürdigen Dritten bereitstellen können. Die Motion Ettlin (24.4597) stärkt diese Zielsetzung, indem sie den politischen Rückhalt für einen einheitlichen und sicheren Datenzugang unterstreicht.
Die Digitalisierung der beruflichen Vorsorge ist weit fortgeschritten, vor allem bei grossen Einrichtungen. Leistungsfähige Plattformen wie BVG Exchange oder EASX ermöglichen heute einen sicheren Datenaustausch zwischen den Vorsorgeeinrichtungen. Auch die Swissdec-Software sorgt für eine direkte Übermittlung von Lohndaten seitens der Arbeitgeber an Versicherungen, Pensionskassen und Behörden.
Laut der aktuellen Swisscanto Pensionskassenstudie können bereits rund drei Viertel der Versicherten über ein Vorsorgeportal auf ihre Daten zugreifen; bei einem weiteren Viertel ist der Zugang in Planung.
Digitale Lösungen wie der Vorsorgeausweis und 360°-Dashboards mit QR-Code-Technologie erleichtern den sicheren Datenaustausch und bieten eine umfassende Übersicht. Fehlende Daten aus der 1. und 3. Säule werden durch intelligente Schätzungen und benutzerfreundliche Eingabemöglichkeiten ergänzt.
Die Versicherungsbranche treibt die Einführung von Open Pension voran, um die Beratungsqualität nachhaltig zu verbessern und zu objektivieren. Die Umsetzung erfolgt auf Basis einer mehrstufigen Systemarchitektur: von Trust & Identity (zum Beispiel E-ID, Consent-Management) über fachliche Standards (Definition der auszutauschenden Datenpunkte wie des digitalen Vorsorgeausweises) bis hin zu technischen Mechanismen (QR-Code, APIs, eBVG-Plattform) und nutzerorientierten Anwendungen.
Die Branche strebt eine Einigung auf Mindestdatenpunkte für einen harmonisierten elektronischen Vorsorgeausweis an – etwa in Form eines QR-Codes. Parallel wird ein technischer Standard für die maschinelle Lesbarkeit definiert. Zudem wird geprüft, wie ein interoperabler Open-Pension-Standard für die zweite Säule umgesetzt werden kann, basierend auf der eBVG-Plattform.
Weitere Ziele sind ein Fachkonzept zur Definition von Vorsorgelücken als Grundlage für Beratung sowie ein langfristiges Zielbild, zum Beispiel der Ausbau der eBVG-Plattform oder die Einführung einer Wallet-Lösung. Die Verbände ASIP und inter-pension werden eng eingebunden, um ein branchenweites Memorandum of Understanding im Frühling 2026 zu erreichen.
SVV-Direktor Urs Arbter diskutiert mit David Roman, Leiter Beratung Krankenversicherungen bei PwC, wie Open Insurance Innovation und Wettbewerb im Krankenversicherungsmarkt fördern kann.

Der SVV begrüsst die vom Bundesrat verabschiedeten Ziele für Open Finance in der Schweiz und unterstützt insbesondere die Bestätigung des marktbasierten Ansatzes.

Im Video wird kurz erklärt, wie die zweite Säule angepasst werden muss, damit auch nachfolgende Generationen im Alter von einer sicheren Rente leben können.
