«Ver­ant­wor­tung über­neh­men: Die Ver­si­che­rungs­wirt­schaft macht die Schweiz re­si­li­en­ter»

Medienmitteilung

Am «Tag der Versicherer» in Bern appellierte Verbandspräsident Stefan Mäder an die Eigenverantwortung. Er ermunterte die Vertreterinnen und Vertreter der Versicherungswirtschaft, eine aktive Rolle bei der Gestaltung einer resilienten, sicheren und zukunftsfähigen Schweiz zu übernehmen, und forderte die Gäste aus Politik und Verwaltung auf, sich für den Wettbewerb fördernde Rahmenbedingungen einzusetzen.

«Verantwortung übernehmen» war der thematische Orientierungsanker, als sich die Schweizer Versicherungswirtschaft heute zu ihrem jährlichen Branchenanlass im Casino Bern zusammenfand. SVV-Präsident Stefan Mäder, der erstmals durch die Veranstaltung führte, betonte die Notwendigkeit, «die Gewichtung zwischen staatlicher Unterstützung und Eigenverantwortung wieder neu zu bewerten», und appellierte an die Vertreterinnen und Vertreter der Versicherungswirtschaft, sich aktiv an der Gestaltung einer widerstandsfähigen und zukunftsfähigen Schweiz zu beteiligen. «Eigenverantwortung reduziert den kollektiven Schutzbedarf und erlaubt dem Staat die Konzentration auf diejenigen Dinge, die er am besten kann.» Diesen Aufruf unterstützte auch Bundesrat Guy Parmelin, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF, mit Blick auf die richtige Industriepolitik in der Schweiz: «Die Schweiz bevorzugt weiterhin eine horizontale Industriepolitik durch eine regelmässige Verbesserung der Rahmenbedingungen und eine Senkung der Produktionskosten der Unternehmen. Dies im Gegensatz zu einer gezielten oder sektoralen Unterstützung.»

Unternehmerische Freiheit als Voraussetzung für Eigenverantwortung

Eine besondere Bedeutung kommt laut Mäder der angemessenen Regulierung zu. «Es braucht geeignete Rahmenbedingungen, damit Unternehmen eigenverantwortlich wirtschaften können», betonte er. Wenig wertschöpfende Eingriffe in die unternehmerische Freiheit seien zu vermeiden. Dies sagte er nicht zuletzt mit Blick auf den Bericht des Bundesrates zur Bankenstabilität. Der SVV begrüsst die Orientierung des Berichts an der von der Versicherungswirtschaft geforderten risikoadäquaten Regulierung. «Der weitere Prozess ist intensiv zu begleiten, damit sich der Schweizerische Versicherungsverband genau dort einbringen kann, wo es sinnvoll erscheint», sagte Mäder.

Greenwashing-Selbstregulierung als positives Beispiel

Diese Forderung unterstützte auch Jürg Müller, Direktor von Avenir Suisse, in seiner Keynote: «Wir alle stehen in der Verantwortung, unnötige Regulierung einzudämmen», betonte er. Als positives Beispiel führte Stefan Mäder an, dass der Bundesrat mit seinem Entscheid vom 19. Juni 2024, bei Greenwashing auf eine gesetzliche Regulierung auf Verordnungsstufe zu verzichten und die Branchenlösung zu unterstützen, die Selbstregulierung als Instrument der Eigenverantwortung weiter gestärkt habe. Eine Selbstregulierung kann zudem flexibler an internationale Entwicklungen und sich verändernde Bedürfnisse angepasst werden. Dies sei das Ergebnis einer intensiven Arbeit der Wirtschaftsverbände, aber auch einer guten Abstimmung mit den Behörden und anderen Interessenvertretern.

BVG-Reform stärkt die Altersvorsorge

Schliesslich rief Mäder die Anwesenden dazu auf, die BVG-Reform zu unterstützen, über die am 22. September 2024 abgestimmt wird: «Die übermässige Belastung der Erwerbstätigen stoppen, die Rentenlücke für Geringverdiener schliessen und die Stellung der über 50-Jährigen auf dem Arbeitsmarkt stärken», fasste Mäder die Ziele zusammen, mit denen der Grundstein für eine finanziell nachhaltige Altersvorsorge gelegt werden soll. «Die BVG-Reform verdient ein klares Ja an der Urne», betonte der SVV-Präsident.

Neu- und Wiederwahlen in den Verbandsvorstand

Am selben Tag wurden an der 94. Generalversammlung Clemens Markstein, CEO Baloise Schweiz, und Roman Stein, CEO Swiss Life Schweiz, neu in den 14-köpfigen Vorstand gewählt. Sie folgen auf Markus Leibundgut, CEO Swiss Life Schweiz, und Michael Müller, CEO Baloise Group.

Für eine weitere Amtsperiode von drei Jahren wiedergewählt wurden Juan Beer, CEO Zurich Schweiz, und Patrick Raaflaub, Group Chief Risk Officer und Mitglied der Konzernleitung von Swiss Re, beide Vizepräsidenten. Ebenfalls wiedergewählt wurden Reto Dahinden, CEO Swica, Martin Jara, CEO Helvetia Schweiz, und Michèle Rodoni, CEO Die Mobiliar.

Hinweis an die Redaktion
Der Schweizerische Versicherungsverband SVV vertritt die Interessen der privaten Versicherungswirtschaft auf nationaler und internationaler Ebene. Er zählt rund 70 Mitglieder, darunter global tätige Erst- und Rückversicherer sowie zahlreiche national ausgerichtete und spezialisierte Sach-, Lebens- und Krankenzusatzversicherer. Die Branche zählt zu den produktivsten und wertschöpfungsstärksten Wirtschaftszweigen. Die Privatversicherer beschäftigen in der Schweiz rund 50’000 Mitarbeitende. Mit ihrer Expertise in der Absicherung von Risiken und der Prävention von Gefahren übernehmen sie volkswirtschaftliche Verantwortung: Die Privatversicherer leisten einen wichtigen Beitrag zur Stabilität des Wirtschaftssystems und zum Wohlstand in der Schweiz. Der SVV setzt sich deshalb für eine nachhaltige Entwicklung der Branche und ihrer Standorte ein.

 

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