«Pri­vat­ver­si­cher­te er­hal­ten Zu­gang zur in­ter­na­tio­na­len Spit­ze»

Kontext

Die Universitätsklinik Balgrist gehört zu den weltweit führenden Kompetenzzentren für die Diagnostik, Behandlung und Rehabilitation des Bewegungsapparates. Davon profitieren nicht zuletzt auch zusatzversicherte Patientinnen und Patienten: Individualisierung der Patientenbetreuung und freie Arztwahl bringen einen bedeutenden Mehrwert.

Knieprothesen aus dem 3D­-Drucker. Ärztinnen und Ärzte, die während eines Eingriffs eine «Augmented Reality»­-Brille tragen. Roboter, die die Chirurgen bei Operationen unterstützen. Was sich noch vor einigen Jahren wie Science­-Fiction anhörte, ist in der Medizin heute Realität. Ganz vorne mit dabei bei den neusten Innovationen und Technologien ist die Universitätsklinik Balgrist. Dank einer einzigartigen Kombination von spitzenmedizinischen Leistungen geniesst die Klinik auch international ein hohes Renommee. «Unser Anspruch ist es, den aktuellen Stand des Wissens kritisch zu hinterfragen und ständig zu erweitern», sagt Professor Mazda Farshad, Medizinischer Spitaldirektor der Universitätsklinik Balgrist. «Innovation und wissenschaftliche Herangehensweise sowie die Anwendung von neustem Wissen und modernsten Techniken gehören für uns zum Standard.» So führten Mazda Farshad und sein Team zum Beispiel kürzlich die erste direkt auf den Patienten projizierte holografisch navigierte Wirbelsäulenoperation durch. «Damit begann für uns eine neue Ära in der Chirurgie.»
 

Besser informierte Patienten

Wer nun glaubt, Mazda Farshad interessiere sich in erster Linie für neue Technologien, der irrt. «Für mich steht stets das Wohl des Patienten im Vordergrund – und damit letztlich auch die Frage, wie wir die Behandlung weiter verbessern können.» Denn obwohl sich in den vergangenen Jahren in der Medizin vieles getan habe, sei ein Punkt gleichgeblieben: «Patienten wollen grundsätzlich die bestmögliche Behandlung. Und das wenn möglich bis ins hohe Alter. Das darf und soll auch ihr Anspruch sein.» Was sich hingegen verändert habe, sei der Informationszugang der Patientinnen und Patienten. «Die meisten kommen heute schon gut informiert in die Sprechstunde.» Das bringe zwar Herausforderungen mit sich, sei aber in erster Linie eine erfreuliche Entwicklung. «Die gemeinsame Entscheidungsfindung führt erwiesenermassen zu besseren Resultaten», betont Mazda Farshad.

Spitalzusatzversicherung

Vorteile einer Spitalzusatzversicherung: Individualisierung der Patientenbetreuung und freie Arztwahl bringen einen bedeutenden Mehrwert.

Bei der Behandlung ihrer Patienten gehen die Spezialisten im Balgrist grundsätzlich gleich vor. So kommen zum Beispiel jeden Morgen alle Ärztinnen und Ärzte zusammen, um die Situation jedes einzelnen Patienten zu besprechen und über die passenden Behandlungen und Massnahmen zu diskutieren. Dabei spielt es auch keine Rolle, wie jemand versichert ist. «Der Prozess ist bei allen Patienten derselbe. Oder anders formuliert: Bei uns bekommen sie nicht das schlechtere Implantat, nur weil sie allgemeinversichert sind», betont Mazda Farshad. Die medizinischen Entscheidungen würden stets unabhängig vom Versichertenstatus des Patienten getroffen. Somit erhalten im Balgrist auch Allgemeinversicherte Zugang zu den modernsten Techno­ logien. Das gelte für die gesamte Schweizer Spitallandschaft, sagt Farshad. «Die medizinische Dienstleistung in der Schweiz entspricht grundsätzlich einem sehr hohen Niveau.» In anderen Ländern, etwa in den USA, seien die Qualitätsschwankungen wesentlich höher. «In den USA sind die medizinischen Leistungen viel stärker von den finanziellen Mitteln der Patienten abhängig.»
 

Freie Arztwahl als grosser Mehrwert

Gleichwohl profitieren Patientinnen und Patienten, die über eine Zusatzversicherung verfügen, im Balgrist von diversen Zusatzleistungen. Dies zum Beispiel im Bereich der Hotellerie: In den obersten Etagen der Universitätsklinik Balgrist befinden sich die «Privé»­Abteilungen. Die Zimmer bieten eine schöne Aussicht auf den See und die Berge. Zudem sorgen exklusive Guest­-Relations-­Managerinnen und ­-Manager für das Wohlbefinden der Patienten.

Der grösste Vorteil der Privatpatienten ist laut Mazda Farshad aber die freie Arztwahl: Die Zusatzversicherten werden von den Chefärzten und den leitenden Ärzten betreut. «Davon profitieren sie vor, während und nach der Operation. Es entspricht ganz einfach der Tatsache, dass ein erfahrener, hochspezialisierter Arzt die individuellen Bedürfnisse des Patienten wahrscheinlich besser einschätzt als ein Arzt, der seinen Beruf erst ein paar Jahre ausübt. Es macht deshalb einen Unter­ schied, wer die Operation durchführt.» Und das nicht primär im Zusammenhang mit der Technik oder den «Skills» des Chirurgen, sondern aufgrund der zusätzlichen Erfahrungen des Arztes. «Privatversicherte erhalten Zugang zur internationalen Spitze», sagt Farshad.
 

Zunehmende Individualisierung

Um auch in Zukunft auf internationalem Topniveau zu agieren, wird die Universitätsklinik Balgrist ihre Dienstleistungen weiterhin laufend anpassen und weiterentwickeln. So hat die Institution mit «OR­X» unlängst ein neuartiges chirurgisches Forschungs­- und Lehrzentrum initiiert. Die translationale Plattform bietet Forscherinnen und Entwicklern die Möglichkeit, neue Technologien und Innovationen effizienter zu entwickeln und zu validieren. Darüber hinaus geht Professor Farshad davon aus, dass die Individualisierung der Patientenbetreuung in Zukunft eine noch grössere Rolle spielen wird – und dies sowohl im Bereich der Hotellerie als auch bei der medizinischen Betreuung. «Diese Individualisierung kann man sich im Segment der Zusatzversicherten tendenziell eher leisten als bei den allgemeinversicherten Patienten.» Am Credo von Mazda Farshad ändert dies indes nichts. In einem NZZ­-Porträt brachte Farshad seine Überzeugung vor einigen Jahren wie folgt auf den Punkt: «Wir behandeln nicht die Wirbelsäule, wir behandeln den Menschen.»