Die Schweizer Versicherungswirtschaft ist solide unterwegs und überzeugt mit Wachstum
Die Schweizer Privatversicherer haben im Jahr 2018 erneut ihre Leistungsfähigkeit und Stabilität unter Beweis gestellt. Das Lebensversicherungsgeschäft konnte nach zwei rückläufigen Jahren wieder zulegen – trotz nach wie vor schwierigen Rahmenbedingungen. Im Schadengeschäft setzte sich das kontinuierliche Wachstum des Prämienvolumens im vergangenen Jahr fort.
Thomas Helbling, Direktor SVV; Michael Müller, Vizepräsident SVV; Rolf Dörig, Präsident SVV; Patrick Raaflaub, Vorstandsmitglied SVV an der Jahresmedienkonferenz des Schweizerischen Versicherungsverbandes
Die Privatversicherer blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2018 zurück. Das Prämienvolumen ist sowohl im Leben- als auch im Schadengeschäft gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Gemessen an seiner Bruttowertschöpfung gehört der Versicherungssektor zu den zehn grössten Branchen des Landes und zugleich zu den wachstumsstärksten: Die Wertschöpfung der Versicherer ist in den vergangenen 20 Jahren durchschnittlich um 4,2 Prozent pro Jahr gewachsen. «Als tragender Pfeiler der Schweizer Volkswirtschaft stehen wir in der Pflicht, Verantwortung zu übernehmen», sagt SVV-Präsident Rolf Dörig. «Damit wir diese Verantwortung wahrnehmen können, setzt sich der SVV für Rahmenbedingungen ein, die unserer Branche Gestaltungsmöglichkeiten bieten und ihre Innovationskraft sowie Wettbewerbsfähigkeit stärken. Dabei sind wir uns bewusst, dass insbesondere gesellschaftlicher Zusammenhalt, Solidarität und Vertrauen das Fundament sind für Stabilität und wirtschaftlichen Erfolg.»
Leichte Zunahme des Prämienvolumens im Lebengeschäft
Der Schweizerische Versicherungsverband SVV rechnet für das Jahr 2018 mit 0,6 Prozent höheren Prämieneinnahmen im Lebensversicherungsgeschäft gegenüber dem Vorjahr. Damit wurde die rückläufige Entwicklung der vergangenen zwei Jahre gestoppt. Dies, obwohl die historisch tiefen Zinsen und das regulatorische Umfeld die Lebensversicherer auch im Jahr 2018 vor anhaltend anspruchsvollen Herausforderungen gestellt haben.
- + 0,7 Prozent im Kollektivleben, in dem die Lebensversicherer den KMU und ihren Angestellten Lösungen für die berufliche Vorsorge anbieten. Die Nachfrage nach den Sicherheiten der Lebensversicherer ist ungebrochen.
- + 0,4 Prozent im Einzelleben. Gefragt sind insbesondere Risikoversicherungen und anteilgebundene Produkte. Nach wie vor ist es für die Lebensversicherer schwierig, im Tiefzinsumfeld bei klassischen Produkten eine interessante Verzinsung oder gar Zinsgarantien anzubieten.
Schadengeschäft setzt stetigen Wachstumskurs fort
Gemäss Hochrechnungen des SVV hat das Prämienvolumen im Schadengeschäft im vergangenen Jahr um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen:
- + 1,2 Prozent in der Feuer-, Elementar- und Sachschadenversicherung. Wie in den Vorjahren haben das allgemeine Wirtschaftswachstum, Bauinvestitionen und die zunehmende Kaufkraft zum Wachstum beigetragen.
- + 3,4 Prozent in den Personenversicherungen. Dies ist einerseits auf eine stetige Nachfrage nach Zusatzversicherung in den Bereichen der Kranken- und Unfallversicherung zurückzuführen, andererseits auf höhere Tarife aufgrund der gestiegenen Kosten im Gesundheitswesen.
- - 0,3 Prozent in der Motorfahrzeugversicherung. Grund für den Wachstumsrückgang ist die rückläufige Motorfahrzeughaftpflichtversicherung aufgrund des hohen Drucks auf die Prämien in einem gesättigten Markt.
- Die Schadenbelastung in der Schweiz dürfte dank weniger Unwetter im Jahr 2018 etwas günstiger ausfallen als im Vorjahr. Sie liegt damit voraussichtlich im langjährigen Durchschnitt.
Leichter Anstieg des Personalbestandes
Der SVV rechnet mit einem Anstieg des Personalbestands in der Privatassekuranz um 1,1 Prozent in der Schweiz auf rund 46'580 Mitarbeitende.
Themen im Fokus
Konsumentenschutz: Mit zwei branchenspezifischen Gesetzen, dem Versicherungsvertragsgesetz VVG und dem Versicherungsaufsichtsgesetz VAG, ist die Versicherungsbranche eine der am strengsten regulierten Branchen. Beide Gesetze werden derzeit einer Revision unterzogen. Dabei unterstützt der SVV zentrale Konsumentenschutzanliegen. Da Konsumentenschutzmassnahmen nicht gratis sind, gilt es Nutzen und Kosten abzuwägen, um weiterhin preiswerte und attraktive Versicherungslösungen anbieten zu können.
Nachhaltiges Investieren: Mit Blick auf den Klimawandel gewinnt nachhaltiges Investieren zunehmend an Bedeutung. Die Schweizer Versicherer bekennen sich dazu, die sogenannten ESG-Kriterien (Environmental-, Social- und Governance-Kriterien) in ihre Anlageprozesse zu integrieren. Dies auch aus ökonomischen Überlegungen: Investitionen unter Berücksichtigung von ESG-Kriterien sind in der Regel weniger volatil und führen deshalb zu einer besseren risiko-adjustierten Rendite (das heisst, das Risiko ist geringer bei vergleichbarer Rendite mit herkömmlichen Anlagen).
Hinweis an die Redaktion
Der Schweizerische Versicherungsverband SVV ist die Dachorganisation der privaten Versicherungswirtschaft. Dem SVV sind rund 80 kleine und grosse, national und international tätige Erst- und Rückversicherer mit rund 48’000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Schweiz angeschlossen. Auf die Mitgliedgesellschaften des SVV entfallen über 90 Prozent der im Schweizer Markt erwirtschafteten Prämien der Privatversicherer.
Weitere Informationen
Schweizerischer Versicherungsverband SVV,
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Takashi Sugimoto, Telefon +41 44 208 28 55, takashi [dot] sugimotosvv [dot] ch
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