
Der Ständerat hat die im Entlastungspaket 27 vorgesehene Steuererhöhung auf Vorsorgekapitalbezüge gestrichen. Damit stärkt er das Vertrauen in die eigenverantwortliche Vorsorge für Alter, Tod und Invalidität. Der Schweizerische Versicherungsverband SVV begrüsst diesen Entscheid ausdrücklich.
Trotz deutlicher Kritik in der Vernehmlassung hatte der Bundesrat an der Steuererhöhung festgehalten – ein finanz- und sozialpolitisch unverständliches Vorgehen. Die Massnahme hätte die privatwirtschaftliche Vorsorge und damit das Dreisäulensystem geschwächt. Zudem ist sie falsch, denn der Bund hat ein Ausgaben-, kein Einnahmenproblem. Auf Antrag seiner Finanzkommission korrigiert nun der Ständerat den Fehlentscheid des Bundesrates.
Die abgelehnte Steuererhöhung hätte vor allem Menschen getroffen, die eigenverantwortlich für Alter, Tod oder Invalidität vorgesorgt haben. Für Kapitalbezüge aus beruflicher und privater Vorsorge wären deutliche Mehrbelastungen entstanden – sowohl im Alter, bei Tod und Invalidität als auch bei der Finanzierung von Wohneigentum. Der Entscheid des Ständerats verhindert eine unnötige Belastung des Mittelstands und der von Schicksalsschlägen betroffenen Personen, deren Vorsorgeleistungen zwingend in Kapitalform ausbezahlt werden müssen.
«Die Entscheidung des Ständerats ist ein wichtiges Signal an alle, die über Jahrzehnte eigenverantwortlich für ihre Zukunft finanziell vorgesorgt haben. Verlässliche Rahmenbedingungen sind zentral. Wer vorsorgt, muss sich darauf verlassen können, dass die Regeln nicht im Nachhinein zu seinem Nachteil geändert werden. Der Ständerat hat heute diesbezüglich die nötige Weitsicht bewiesen», sagt Urs Arbter, CEO des Schweizerischen Versicherungsverbandes SVV.
Nun liegt es am Nationalrat, den Entscheid des Ständerats zu bestätigen. Die Konsolidierung des Bundeshaushalts muss über klare Prioritäten und Ausgabendisziplin erfolgen – nicht über höhere Steuern und eine Schwächung der zweiten und dritten Säule unserer Altersvorsorge.
Der Schweizerische Versicherungsverband SVV ist die Branchenorganisation der Schweizer Privatversicherer. Mit rund 70 Mitgliedern – darunter global tätige Erst- und Rückversicherer sowie national ausgerichtete, spezialisierte Sach-, Lebens- und Krankenzusatzversicherer – vertritt der Verband über 95 Prozent der in der Schweiz erwirtschafteten Versicherungsprämien. Der SVV setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung der Versicherungswirtschaft ein und fördert Lösungen, die zur Stabilität und Sicherheit der Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft beitragen. Damit leistet die Privatassekuranz einen wichtigen Beitrag zum Wohlstand in der Schweiz. Die Branche zählt zu den produktivsten und wertschöpfungsintensivsten Wirtschaftszweigen des Landes und beschäftigt rund 50’000 Mitarbeitende. Im Jahr 2025 feiert der SVV sein 125-jähriges Bestehen.
Schweizerischer Versicherungsverband SVV
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Im Sessionsbrief nimmt der SVV Stellung zu politischen Themen, die für die Versicherer relevant sind und in der Herbstsession 2025 beraten werden.

Trotz breiter Kritik hält der Bundesrat an der Steuererhöhung bei Kapitalbezügen fest. Der SVV appelliert deshalb an das Parlament, auf jegliche Schwächung des Dreisäulensystems zu verzichten.
