Oberflächenabfluss
2018 haben Bundesamt für Umwelt (BAFU) und der Vereinigung kantonaler Gebäudeversicherungen (VKF) und der SVV die Gefährdungskarte «Oberflächenabfluss» lanciert. Sie zeigt, wo starken Niederschlägen Gefahr für Gebäude bestehen.
Der SVV hat in den vergangenen zwei Jahren in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) und der Vereinigung kantonaler Gebäudeversicherungen (VKF) ein Projekt lanciert, welches für die Zukunft schweizweit auf die Gefahren im Zusammenhang mit Oberflächenabfluss hinweist. Als Oberflächenabfluss wird der Teil des Niederschlags verstanden, der einem Vorfluter (zum Beispiel Bachfluss) über die Bodenfläche unmittelbar zufliesst. Bei einer Ursachenanalyse der Versicherungen von Gebäudeschäden nach Unwetterereignissen, zeigte sich, dass ein erheblicher Teil der Schäden durch diesen Oberflächenabfluss verursacht wird. Die Vereinigung kantonaler Feuerversicherungen (VKF) schätzte den Anteil auf rund 50 Prozent der durch Wassergefahren verursachten Schäden.
Mit Geo 7 konnte ein Partner gefunden werden, der die Schweiz insgesamt vermessen hat. Der hier entstandenen Karte «Oberflächenabfluss» kann nun entnommen werden, in welchem Gebiet und sogar in welcher Strasse bei starken Niederschlägen Gefahren für die Gemeinden und insbesondere Gebäude besteht.
Einfache Massnahmen
Das Projekt konnte innerhalb des Zeitplans und Budgets abgeschlossen werden. Die landesweite Gefährdungskarte «Oberflächenabfluss» zeigt in deutlicher Weise, welche Gebiete gefährdet sind. Sie weist aus, wie tief sie unter Wasser stehen können. Rund zwei Drittel der Gebäude in der Schweiz sind potenziell vom Oberflächenabfluss betroffen. Die Karte dient Architekten, Bauherren, Bauplanern, Behörden oder Interventionskräften bei der Planung von Schutzmassnahmen: Somit können an Gebäuden mit relativ einfachen Massnahmen – wie Erhöhung von Lichtschächten oder Sperren bei Tiefgarageneinfahrten – das Wasser abgehalten werden und Schäden vermieden werden.
Einzigartig in Europa
Am 3. Juli 2018 konnte diese Gefährdungskarte vorgestellt werden. Im Kursaal in Bern fand ein grosser Anlass mit über 300 Teilnehmern statt, die sich von der Existenz und der Funktionsweise der Gefährdungskarte überzeugen konnten. Auch aus Deutschland und Österreich waren Gäste angereist, da dieses Projekt einzigartig in Europa ist.
Der SVV ist stolz auf die Durchführung dieses «Private-Public-Partnerschip» (PPP) Projektes. Es hat sich gezeigt, dass bei gemeinsamen problematischen Sachverhalten eine enge Zusammenarbeit zwischen der Versicherungsindustrie und anderen Partnern hervorragend gemeistert werden konnte. Für die Zukunft wird nun zusammen mit den anderen Partnern ein Kommunikationskonzept ausgearbeitet. Damit kann die Gefährdungskarte auch weiterhin eingesetzt werden. Die verschiedenen Gefährdungskarten sind ebenfalls auf der Internetseite von Schutz-vor-Naturgefahren abrufbar.