«SVV Si­cher­heits­mo­ni­tor 2019»: Mehr­heit der Be­völ­ke­rung er­war­tet sin­ken­de Ren­ten

Medienmitteilung

Zum zweiten Mal hat die Forschungsstelle sotomo in Zusammenarbeit mit der Militärakademie (MILAK) an der ETH Zürich im Auftrag des SVV den «SVV Sicherheitsmonitor» erstellt. Die Ergebnisse zeigen, dass Schweizerinnen und Schweizer gerade bei der Altersvorsorge ein Sicherheitsdefizit sehen. Rund 75 Prozent der Befragten erwarten aufgrund der heutigen Situation der AHV und der Pensionskassen sinkende Renten.

Der wichtigste Faktor, der den Menschen in der Schweiz Sicherheit gibt, ist das persönliche Umfeld, Familie und Freunde. So lautet eine Erkenntnis aus dem «SVV Sicherheitsmonitor 2019». Zum zweiten Mal untersuchte die Forschungsstelle sotomo in Zusammenarbeit mit der Militärakademie (MILAK) an der ETH Zürich das Sicherheitsempfinden in der Bevölkerung. Am besten abgesichert sehen sich die Befragten bei der Wohnsituation und beim sozialen Umfeld. Hingegen: Nur eine Minderheit von 23 Prozent der Befragten fühlt sich bei der Altersvorsorge «voll und ganz abgesichert».

Systemfremde Umverteilung nicht akzeptiert

Die weiteren Ergebnisse sind Ausdruck dieser Sorge: Insgesamt erwarten 73 Prozent der Befragten sinkende Renten, davon gehen 51 Prozent von «eher sinkenden» und 22 Prozent von «deutlichen sinkenden» Renten aus. Als Grund nennen jeweils rund drei Viertel der Befragten eine Finanzierungslücke in der AHV, respektive dass Pensionskassen ihre Leistung nicht mehr erbringen können. Um die Finanzierung der beruflichen Vorsorge (BVG) zu sichern, unterstützt nur eine Minderheit von neun Prozent den Ansatz, dass jüngere Versicherte die Deckung des Pensionskassendefizits übernehmen. Michael Hermann, Geschäftsführer der Forschungsstelle sotomo: «Die systemfremde Umverteilung, wie sie heute stattfindet, wird also kaum akzeptiert.» Das Kapitaldeckungsverfahren der beruflichen Vorsorge wird insgesamt besser bewertet. Vier positive Eigenschaften hat der «SVV Sicherheitsmonitor» abgefragt, welche die Befragten entweder der AHV oder der BVG zuschreiben konnten. Die AHV schneidet punkto Fairness besser ab. Betreffend Sicherheit, Nachhaltigkeit und Effizienz beurteilen die Befragten die berufliche Vorsorge besser. «Entsprechend wünschen sich auch 38 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer, dass die zweite Säule an Gewicht gewinnt. 28 Prozent befürworten eine Verschiebung zur ersten Säule», sagt Michael Hermann.

Im Alter steigt der Wunsch nach einer Frühpensionierung

Unter den jüngeren Befragten ist die Bereitschaft, sich frühzeitig zu pensionieren, mit 20 Prozent gering. Mit zunehmendem Alter steigt dieser Wert. Hermann: «Das Bedürfnis nach einer frühzeitigen Pensionierung ist nicht vorgegeben, es entwickelt sich während der Berufslaufbahn.» Von den Faktoren, die hingegen für die Befragten zu einer späteren Pensionierung beitragen könnten, wird am meisten die Möglichkeit genannt, das Pensum schrittweise zu reduzieren.

Politische Grundordnung und Technologie

Neben der Altersvorsorge hat der «SVV Sicherheitsmonitor 2019» weitere Themen abgefragt. Sicherheit wird auch durch die politische Grundordnung geschaffen. Die direkte Demokratie und die Neutralität sind auch im persönlichen Bedeutungshorizont der Befragten verankert. Nur je ein Fünftel sieht hingegen die Prinzipien Föderalismus, Konkordanz und Miliz auch persönlich als wichtig an. Auch die Rolle technologischer Entwicklungen wurde untersucht. Hoch ist das Vertrauen in digitale Identifikationsverfahren wie zum Beispiel Gesichtserkennung. 55 Prozent sehen darin eine Erhöhung der Sicherheit. Das bargeldlose Zahlen bewerten 30 Prozent bezüglich Sicherheit positiv. Der Sicherheitswert von Kryptowährungen wird dagegen kaum erkannt (sechs Prozent). Derweil Fahrassistenzsysteme für Autos mehrheitlich positiv bewertet werden (53 Prozent), ist das Vertrauen in selbstfahrende Autos deutlich geringer (22 Prozent).

Hinweis an die Redaktion

Der Schweizerische Versicherungsverband SVV ist die Dachorganisation der privaten Versicherungswirtschaft. Dem SVV sind rund 80 kleine und grosse, national und international tätige Erst- und Rückversicherer mit rund 46’600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Schweiz angeschlossen. Auf die Mitgliedgesellschaften des SVV entfallen über 90 Prozent der im Schweizer Markt erwirtschafteten Prämien der Privatversicherer.

Die sotomo GmbH ist eine unabhängige Forschungsstelle im Bereich der sozialwissenschaftlichen und politischen Forschung und Beratung. Die Firma sotomo besteht aus fünf Mitarbeitern und hat den Sitz in Zürich. Neben repräsentativen Online-Befragungen zu politischen und gesellschaftlichen Themen gehören sozialräumliche Analysen zu den Schwerpunkten von sotomo.

Weitere Informationen

Schweizerischer Versicherungsverband SVV,
Takashi Sugimoto, Telefon +41 44 208 28 55, takashi [dot] sugimotoatsvv [dot] ch, Zentrale +41 44 208 28 28.

Forschungsstelle sotomo
Michael Hermann, Telefon +41 76 576 74 48, michael [dot] hermannatsotomo [dot] ch