Das Schwei­zer Mi­liz­sys­tem ist ein Er­folgs­fak­tor

«In der Schweiz machen die Bürger den Staat», sagt Oliver Zimmer, ordentlicher Professor für Moderne Geschichte an der University of Oxford, am «Tag der Versicherer» in Bern. Ein Land, das seine Bürger über das Milizsystem am Staatsaufbau beteilige, zeichne sich durch zahlreiche Stärken aus. «Nicht nur sind die Bürger nachweislich zufriedener, auch die Wirtschaft profitiert», erläutert Zimmer, der als einer der wenigen Schweizer Historiker national und internationale Gehör findet. «Zwischen Milizdemokratie und Höhe des Pro-Kopf-Einkommens besteht ein positiver Zusammenhang – und Staatsquote sowie Bürokratie fallen geringer aus.»

Das Milizsystem steht allerdings unter Druck wegen zunehmender Professionalisierung von Politik und Behörden, Individualisierung der Gesellschaft und Zentralisierung des Staates. Mit diesen Zusammenhängen setzt sich auch der diesjährige «SVV Sicherheitsmonitor» auseinander, dessen Ergebnisse am «Tag der Versicherer» reflektiert wurden. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass das Milizsystem von der Bevölkerung als zwar insgesamt wichtig für die Schweiz beurteilt wird, für den Einzelnen persönlich aber eine weniger wichtige Rolle spielt.

Die Versicherungswirtschaft bekennt sich klar zum Milizsystem: Freiwilligenarbeit in Politik, Gesellschaft und Armee hat die Schweiz gestaltet und ist im Alltag verankert. «Das Milizsystem ist Ausdruck politischer Vernunft und bürgerlicher Selbstverantwortung», sagt der Präsident des Versicherungsverbandes, Rolf Dörig. «Das sind die wichtigsten Grundlagen für unsere direkte Demokratie und sie sind zentral für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie für unseren wirtschaftlichen Erfolg.»

Für gute Rahmenbedingungen

In seiner Präsidialrede weist Rolf Dörig auf die Qualität der Rahmenbedingungen in der Schweiz hin: «Wir sind als Volkswirtschaft erfolgreich, weil wir gute Rahmenbedingungen haben. Wir müssen ihnen Sorge tragen. Auch wir Versicherer verdanken ihnen unseren Erfolg.» Die Versicherungsbranche zählt zu den wachstumsstärksten Wirtschaftszweigen der Schweiz und ist der produktivste Teil des Finanzsektor. Sie macht knapp die Hälfte der Wertschöpfung des Finanzsektors aus, das sind rund 4,3 Prozent der gesamten Wertschöpfung. Die Versicherer zahlen Tag für Tag rund 128 Millionen Schweizer Franken Schadenersatz und Renten an Personen und Unternehmen, insgesamt fast 47 Milliarden Franken pro Jahr. Sie setzen so ihre Leistungsfähigkeit und Kompetenz primär zugunsten der Schweiz ein und nehmen damit ihre volkswirtschaftliche Verantwortung wahr.

Vorstandsmitglieder des SVV im Amt bestätigt

Anlässlich der Generalversammlung des SVV, die gleichentags dem «Tag der Versicherer» vorausgegangen ist, haben die Delegierten des Versicherungsverbandes vier bisherige Vorstandsmitglieder für eine weitere Amtsperiode wiedergewählt: Philomena Colatrella, Vorsitzende der Geschäftsleitung der CSS Versicherung, Philipp Gmür, CEO der Helvetia Gruppe, Andreas Krümmel, CEO der Generali Gruppe Schweiz, und Thomas Szucs, Präsident des Verwaltungsrates der Helsana Gruppe.

Die Präsidialrede von Dr. Rolf Dörig finden Sie hier.

Die elektronische Version des Jahresberichts 2018 finden Sie hier.

Der Schweizerische Versicherungsverband SVV ist die Dachorganisation der privaten Versicherungswirtschaft. Dem SVV sind rund 80 kleine und grosse, national und international tätige Erst- und Rückversicherer mit rund 48’000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Schweiz angeschlossen. Auf die Mitgliedgesellschaften des SVV entfallen über 90 Prozent der im Schweizer Markt erwirtschafteten Prämien der Privatversicherer.

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