
Das diesjährige Forum Assurances stand ganz im Zeichen der Sicherheit und Resilienz und bildete den symbolischen Abschluss des Jubiläumsjahres des Schweizerischen Versicherungsverbandes. Die in Lausanne versammelten Referentinnen und Referenten stellten ihre Sicht auf die Sicherheit aus verschiedenen Blickwinkeln dar – menschlich, wirtschaftlich und institutionell – und verdeutlichten damit, dass dieses Konzept weit mehr ist, als ein blosses Gefühl.
Zu Beginn erinnerte Michèle Rodoni, CEO der Mobiliar und Mitglied des Vorstands des SVV, nachdrücklich an die Aufgabe der Branche: da zu sein, wenn das Leben aus der Bahn gerät. Mit Blick auf den Erdrutsch in Blatten im vergangenen Mai betonte sie, dass die Versicherer den Betroffenen schnelle und pragmatische Hilfe geleistet hätten. «Dafür sind wir da: um Menschen und Unternehmen in Not zu helfen. Das ist das Versprechen und der Daseinszweck der Versicherungen.»

Anschliessend ging die CEO der Mobiliar auf die strukturellen Herausforderungen ein, denen sich die Branche stellen muss: Die Aufrechterhaltung eines für das Geschäftsmodell der Versicherer geeigneten regulatorischen Rahmens, die Gewährleistung der Versicherbarkeit immer komplexerer Risiken und der Erhalt des Gleichgewichts des Schweizer Drei-Säulen-Systems. «Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass die Schweizer Vorsorge tragfähig und nachhaltig bleibt und die drei Säulen im Gleichgewicht bleiben», erklärte sie und erinnerte daran, dass die Branche durch ihre Investitionen, ihre Rolle in der Vorsorge und ihre Fähigkeit, den Nachwuchs auszubilden, auch zur makroökonomischen Stabilität des Landes beiträgt. Für sie ist Sicherheit «das Ergebnis unserer Verantwortung, unserer Vision und unserer Handlungsfähigkeit».

Die Staatsrätin Isabelle Moret, Vorsteherin des Departements für Wirtschaft, Innovation und Beschäftigung des Kantons Waadt, betonte die Bedeutung von Rahmenbedingungen, die Innovationen und Risikobereitschaft fördern. Vor dem Hintergrund einer angespannten Wirtschaftslage, die durch den starken Franken, den Arbeitskräftemangel und den durch Subventionen angeheizten internationalen Wettbewerb geprägt ist, plädierte sie für eine Wirtschaft, die Mut zum Risiko hat. «Unsere Unternehmen stehen unter Druck: Die Regeln des Welthandels haben sich geändert. Wir müssen unsere Rahmenbedingungen überdenken, um Innovation und Risikobereitschaft zu ermöglichen», erklärte sie. Sie erinnerte daran, dass die Schweiz ihren Wohlstand ihrer Kreativität und ihrem Know-how verdankt, und schloss mit einem Zitat von Thomas von Aquin: «Wenn das Ziel eines Kapitäns nur darin bestünde, sein Schiff zu schützen, würde er es niemals aus dem Hafen auslaufen lassen. Dank Ihnen wagen unsere Unternehmen, in See zu stechen, und die Schweiz kommt weiter voran.»

Das Thema menschliche Sicherheit fand bei Florence Anselmo, Direktorin des Roten Kreuzes des Kantons Waadt und ehemalige IKRK-Delegierte, besonderen Anklang. Durch ihre Erfahrungen in Kriegsgebieten und heute im Dienst der Schwächsten ihrer Region hat sie gezeigt, dass Sicherheit langfristig durch Vertrauen und Solidarität aufgebaut wird.
«Auf den ersten Blick scheinen unsere Berufe sehr unterschiedlich zu sein, aber in Wirklichkeit verfolgen wir dasselbe Ziel: jedem zu ermöglichen, sich nach einem Schock wieder aufzurichten», erklärte sie. «Versicherungen bieten strukturelle und finanzielle Sicherheit, das Rote Kreuz menschliche und soziale Sicherheit. Gemeinsam sind wir Teil desselben Ökosystems aus Schutz und Resilienz.»
Anschliessend wurde das Wort an die junge Generation weitergegeben. Das Forum bot Gelegenheit, mit zwei jungen Absolvierenden mit eidgenössischem Fachausweis in Versicherungswesen, Maeva Hutzli (Helvetia) und Anthony Pellé (AXA), über ihre Wünsche, Sorgen und ihre Wahrnehmung von Sicherheit in einer sich wandelnden Welt zu sprechen. Anhand ihrer Erfahrungsberichte konnte das Publikum erfahren, wie sehr sich der Begriff der Sicherheit wandelt: Zwischen Vertrauen in die Technologie, Sinnsuche und Work-Life-Balance verkörpern diese jungen Vertretenden den Nachwuchs einer Branche im Umbruch.


Zum Abschluss hob Urs Arbter, Direktor des SVV, die Vielfalt der Perspektiven sowie die Bedeutung des Dialogs zwischen den verschiedenen Akteuren der Gesellschaft hervor. Für ihn ist Sicherheit ein kollektives Konstrukt: Sie beruht ebenso sehr auf der wirtschaftlichen Verantwortung der Unternehmen wie auch auf dem sozialen Zusammenhalt und dem Vertrauen in die Institutionen. Er würdigte das wichtige Bestreben der Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam mit den Versicherer, eine Branche bekannt zu machen, die entscheidend zur Stabilität und zum Wohlstand des Landes beiträgt, insbesondere in Krisenzeiten.

Und vor dem Apéro fasste Rising-Star-Humorist Benjamin Décosterd den Abend mit Talent und feinem Witz zusammen.
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«InsurTalk Ticino» è l’evento annuale dell’ASA Sezione Ticino. Riunisce rappresentanti del settore assicurativo e ospiti del mondo politico, economico ed accademico ticinese.
