
Ransomware-Angriffe stellen eine zunehmende und akute Gefahr für Unternehmen dar – auch in der Schweiz. Um dieser Bedrohung effektiv zu begegnen, unterstützt die Schweiz die Counter Ransomware Initiative (CRI). Die CRI vereint Akteure aus 68 Ländern, Branchenverbänden und der Privatwirtschaft, um Unternehmen besser auf mögliche Angriffe vorzubereiten und ihre Widerstandsfähigkeit gegen Ransomware zu stärken.
Ransomware-Angriffe, bei denen Kriminelle Daten oder Systeme verschlüsseln und Lösegeld fordern, nehmen weltweit zu. Allein 2023 wurden so viele Lösegeldzahlungen geleistet wie nie zuvor. Auch in der Schweiz bleibt Ransomware eine ernstzunehmende Bedrohung: Laut dem Halbjahresbericht 2024 des Bundesamts für Cybersicherheit (BACS) wurden im ersten Halbjahr 39 Vorfälle gemeldet. Das entspricht zwar einem Rückgang gegenüber den 56 gemeldeten Fällen im gleichen Zeitraum 2023, dennoch bleibt die Gefahr allgegenwärtig. Konkrete Zahlen zu Lösegeldzahlungen in der Schweiz liegen bis jetzt nicht vor.
Die CRI hat einen umfassenden Leitfaden entwickelt, der betroffenen Unternehmen konkrete Handlungsempfehlungen im Falle eines Ransomware-Angriffs bietet. Ziel ist es, Schäden zu minimieren und Unternehmen bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen – insbesondere in Bezug auf die Frage, ob Lösegeld gezahlt werden sollte. Der Leitfaden beleuchtet die Risiken und möglichen Folgen einer Zahlung und bietet alternative Massnahmen zur Eindämmung der Auswirkungen.
Die CRI und das BACS raten ausdrücklich davon ab, auf Lösegeldforderungen einzugehen. Lösegeldzahlungen garantierten weder die Rückerlangung von Daten noch das Ende einer Bedrohung. Vielmehr ermutigten sie Kriminelle, ihre Aktivitäten fortzusetzen, und könnten weitere Angriffe nach sich ziehen, so die Experten.
Eine Cyberversicherung kann eine wichtige Rolle bei Ransomware-Angriffen spielen. Sie bietet nicht nur finanzielle Unterstützung im Schadensfall, sondern hilft Unternehmen auch präventiv dabei, ihre Sicherheitsmassnahmen zu verbessern. Auch während eines Cybervorfalls stehen sie betroffenen Kunden beratend zur Seite. Der Schweizerische Versicherungsverband (SVV) arbeitet eng mit dem BACS zusammen, um seine Mitglieder und die Öffentlichkeit für die Risiken von Ransomware zu sensibilisieren und über mögliche Präventionsmassnahmen aufzuklären.
Der Leitfaden der CRI verfolgt das Ziel, die Auswirkungen von Ransomware-Vorfällen zu begrenzen und insbesondere Kosten und Ausfälle für Unternehmen zu reduzieren, die Anzahl der Lösegeldzahlungen zu verringern und die Höhe der Zahlungen zu minimieren, falls sich Opfer dennoch zu einer Zahlung entschliessen.
Präsentationen und Eindrücke vom ersten «Cyber Insurance Summit Switzerland», der am 11. Dezember 2024 im Kunsthaus Zürich stattfand.

Die vom SVV erhobenen Zahlen zeigen einen Anstieg des Prämienvolumens von Cyberversicherungen im Jahr 2023 sowie eine leicht erhöhte Marktdurchdringung bei den Firmenkunden.

Jesús Pampín, Leiter Underwriting Sachversicherung bei der Vaudoise, unterstützt Kundinnen und Kunden dabei, sich gegen die Gefahren der digitalen Welt zu wappnen.
