Fachtagung der Transportversicherungen 2022: eine umfassende Reise durch die Branche
Nachdem die Fachtagung der Transportversicherungen mehrmals verschoben werden musste, konnte diese nach vier Jahren endlich wieder durchgeführt werden. Rund 100 Teilnehmende aus den Mitgliedsgesellschaften des SVV sowie weitere Personen aus Versicherungen und der Wirtschaft nutzten die Tagung vom 17. Mai 2022 für einen umfassenden fachlichen Austausch. Die Palette an Referenten lieferte spannende Inputs zu interessanten Themen vielfältiger Art.
Verkehrshaftung: Was bringt die Zukunft?
Das Thema der Verkehrshaftung bietet stets gewissen Zündstoff zwischen den jeweiligen involvierten Akteuren. Um hier etwas Klarheit zu schaffen, wurde der Morgen dazu genutzt, die Thematik aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten. Einleitend hielten Raoul Kretzschmar (Mobiliar), Stephan Schneider (Spedlogswiss) und Nando Stauffer von May (gbf Rechtsanwälte) spannende Referate. Im Anschluss wurden die unterschiedlichen Auffassungen im Rahmen einer durch Alexander Steffen (Baloise) moderierten Paneldiskussion reflektiert und eingehende Fragen aus dem Live-Publikum beantwortet.
Angeregte Diskussion zum Thema Verkehrshaftung: Stephan Schneider (Spedlogswiss), Alexander Steffen (Baloise), Nando Stauffer von May (gbf Rechtsanwälte) und Raoul Kretzschmar (Mobiliar) (v.l.n.r.)
IUMI: Einblick in globalen Transportversicherungsmarkt
Lars Lange, Generalsekretär IUMI (International Union of Marine Insurance) gewährte einen interessanten, mit Zahlen unterlegten Einblick in die Tätigkeiten und aktuellen Projekte der IUMI für die Transportbranche.
Verpackung: lästige Kosten oder wichtiger Bestandteil?
Im Anschluss spannte Uwe Schieder (GDV) den Bogen zum Thema Verpackung. Er stellte den Teilnehmenden Praxisbeispiele vor und zeigte auf, dass Verpackungen in sehr vielen Fällen von grosser Bedeutung sind. Mit seinem lebhaften Vortrag tauchte er zudem in das Kleinklima einer Verpackung ein und zeigte mit anschaulichen Schadenbildern mögliche Schäden und deren Ursachen auf. Damit schaffte er es auch die anwesenden Transportfachleute für diese Thematik zu sensibilisieren.
Lösungen für Industrie- und Exportverpackungen
Marco Deplazes (egolf verpackungs ag) nahm den Faden von Uwe Schieder auf und erläuterte die unterschiedlichen Lösungen in der Industrie- und Exportverpackung. Neben der Herausforderung, die bestehenden Normen und Richtlinien bei der Verpackung zu berücksichtigen, wird heute das Verwenden von nachhaltigen Materialien und das Implementieren kostensparender Prozesse vom Kunden erwartet. Der Vortrag zeigte auf, wie sich Altbewährtes mit innovativen Lösungen verbinden lässt und demonstrierte, wie sich sogar Trams problemlos verpacken lassen.
Cargo Sous Terrain (CST)
Den Abschluss machte Beda Viviani (Cargo sous terrain AG). Das in der Schweiz bekannte Projekt ist ein Gesamtlogistiksystem für den flexiblen Transport kleinteiliger Güter. Unterirdische Tunnels verbinden Produktions- und Logistikstandorte mit städtischen Zentren. CST soll die transportierten Güter in umweltschonenden Fahrzeugen unterirdisch verteilen und damit einen Beitrag zur Reduktion des Verkehrs und der Lärmemissionen leisten. Der Strom für den Betrieb des Systems stammt zu 100% aus erneuerbaren Energien.
Die erste Teilstrecke soll ab 2031 den Raum Härkingen-Niederbipp mit Zürich verbinden. Bis 2045 soll dann der Bau der restlichen Abschnitte erfolgt sein. CST eignet sich sowohl für die Versorgung wie auch für die Entsorgung von Abfall- und Recyclinggütern.
Cargo sous-terrain (CST): Im Vollausbau soll die unterirdische Güterbahn vom Genfer- bis zum Bodensee unterwegs sein.